DEB intensiviert sein Engagement zur Prävention
sexualisierter Gewalt – #wirschauenhin
Der Deutsche Eishockey-Bund e.V. setzt in der laufenden
Aus- und Weiterbildung seiner Trainer*Innen verstärkt und
mit zunehmender Vehemenz auf das Thema Prävention
sexualisierter Gewalt (PSG) und rückt die Sensibilisierung
dafür noch genauer ins Blickfeld. Es geht dem DEB mehr
denn je um den Schutz der Kinder. Eine Verletzung oder
Gefährdung des Wohls von Kindern und Jugendlichen ist
und bleibt ein absolutes Tabu.
Der Spitzenverband des deutschen Eishockeys lehnt
jede Form von sexualisierter Gewalt strikt ab und wirkt
mit der Intensivierung seiner Initiative noch aktiver an
der Prävention und Bekämpfung sexualisierter Gewalt
im Sport mit. Denn nach wie vor finden nicht selten
Diskriminierung, Gewalttaten und Bloßstellung in Kabinen
und Duschräumen statt. Schon vor einiger Zeit hat der
DEB hierfür ein Konzept entwickelt und verabschiedet,
das, neben den vorhandenen Strukturelementen,
eine konsequente Umsetzung von Maßnahmen bei
allen Landessportverbänden und
Nationalmannschaften vorsieht.
Julia Eisenrieder, DEB-Referentin
und Ansprechpartnerin zum Thema
PSG führt aus: „Eishockeyvereine
in Deutschland tragen eine hohe
Verantwortung, wenn es um das
Wohlergehen aller Aktiven und Engagierten
geht. Dazu gehört auch die Motivation, sich für den Schutz
vor sexualisierter Gewalt einzusetzen. Im Rahmen der
Trainerausbildung stellen wir aber immer noch fest, dass es
Trainer oder Vereine gibt, die zum ersten Mal von Prävention
sexualisierter Gewalt hören. Das treibt uns natürlich an, den
Fokus noch mehr auf Qualifizierungsmaßnahmen zu lenken
und das Thema noch stärker zu kommunizieren. Wir wollen
eine Kultur des Hinschauens schaffen, sexualisierte Gewalt
darf kein Tabu-Thema mehr sein.“
Beispielsweise ist es nicht mehr zeitgemäß, Kinder und
Jugendliche zum Duschen zu zwingen – und zudem steht
dies absolut im Widerspruch zum Präventionsgedanken.
Der DEB spricht sich deshalb klar gegen den Duschzwang
nach Trainings-und/oder Wettkampfeinheiten aus. Auf
keinen Fall darf potentiellen Tätern noch eine weitere
Plattform geboten werden, indem man Schutzbefohlene
solchen Situationen aussetzt. Jedes Kind, jeder Jugendliche
oder Erwachsene hat das Recht, selbst zu entscheiden,
wann und wo die Hygienemaßnahmen durchgeführt
werden. Sollte sich ein Kind, ein Jugendlicher oder ein
Erwachsener in dem Zusammenhang klar gegen das
gemeinsame Duschen aussprechen, so ist dies von den
Mitmenschen bedingungslos zu akzeptieren - und sollte
niemals negativ gewertet werden.
Laut des Forschungsprojektes Safe Sport (2017) haben aus
einem Datenpool von 1799 Kaderathleten 37 Prozent eine
Form sexualisierter Gewalt im organisierten Sport erlebt.
Ein zentraler Befund des Forschungsprojektes ist, dass der
Verein der Ort ist, an dem sexualisierte Gewalt im Kontext
des organisierten Sports am häufigsten vorkommt.
Gleichzeitig geben die Befunde erste Hinweise darauf,
dass Athlet*Innen, die von sexualisierter Gewalt betroffen
waren, in ihren Vereinen eine signifikant schwächere Kultur
des Hinsehens wahrnehmen als Athlet*Innen, die keine
sexualisierte Gewalt erfahren haben.
Der DEB ist als Spitzenverband und Sportorganisation
ebenso wie dessen Mitgliederverbände dazu verpflichtet,
allen Sportler*Innen einen verlässlichen, sicheren Ort
und Schutz vor sexualisierter Gewalt zu bieten. Alle
Sportler*Innen haben das Recht auf eine professionelle
und verantwortungsbewusste, selbstbestimmte
Sportausbildung unter dem Dach des DEB. Zumal der DEB
neben der sportlichen Entwicklung auch einen wichtigen
Sozialisationsrahmen für Heranwachsende darstellt. Durch
die Nähe und Bindungen, die im Sport entstehen, können
auch Risiken auftreten. Bestehende Vertrauens- und
Abhängigkeitsverhältnisse können missbraucht werden
und zu sexuellen Übergriffen, Unterdrückung sowie
körperlichen und emotionalen Gewalthandlungen führen.
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