Goalie-Camp der Frauen-Nationalmannschaft
Franziska Busch: „Eine gute Bestandsaufnahme zum Beginn der Saison“
Vom 1. bis 4. Oktober versammelten die Torwarttrainer der
Frauen-Nationalmannschaften – U16 Sascha Rogoza, U18
Viona Harrer und A-Nationalmannschaft Jan Kamenik –
sowie U18-Frauen-Bundestrainerin Franziska Busch neun
Perspektiv-Torhüterinnen zu einem speziellen Goalie-
Camp am Bundesstützpunkt in Füssen. Ein ganz wichtiger
Punkt dieses Lehrgangs war es, wie Franziska Busch
verdeutlichte, „den jungen Athletinnen zu zeigen, dass
es auch in dieser Situation eine Möglichkeit gibt, sich zu
zeigen“. Busch und Kamenik schildern, worauf es in den
vier Tagen in Füssen besonders ankam.
Grundidee hinter dem Lehrgang
Franziska Busch, U18-Frauen-
Bundestrainerin: „Der Torhüter ist
eine wichtige, wenn nicht die wichtigste
Position im Eishockey. Im Nachwuchs
sind relativ viele Spielerinnen im Tor,
die auch gut sind – oftmals auch besser
als die Jungs – und viel Spielpraxis
bekommen. Jetzt war die Idee, dass wir
uns einerseits einen generellen Eindruck verschaffen wollen,
was nachkommt und wie die Torhüterinnen ausgebildet sind.
Natürlich stellt man da auch Vergleiche an und versucht
Tendenzen zu erkennen. Auf der anderen Seite wollen wir den
Spielerinnen auch mit auf den Weg geben, was wir von ihnen
erwarten und welche Anforderungen es gibt. Aber sie sehen
auch, dass wir nicht nur reden und fordern, sondern sie aktiv
abholen und an ihrer Ausbildung mitarbeiten.“
Jan Kamenik, Torwarttrainer Frauen-
Nationalmannschaft: „Letztes Jahr haben Sascha
Rogoza, Viona Harrer und ich für unsere U16 und U18
ein Anforderungsprofil erstellt, nach dem wir uns richten.
Mit Fragen wie: Was erwarten wir? Was macht es aus,
eine Nationaltorhüterin zu sein? Welche besonderen
Anforderungen sind für die Torhüterposition notwendig?
Durch diesen Lehrgang konnten wir uns einen Überblick über
die Kandidatinnen für die U16 und U18-Nationalmannschaft
verschaffen. Außerdem wollen wir Anforderungen und
Erwartungen mitgeben, mit denen die Torhüterinnen im Verein
arbeiten können. Alle haben das Ziel Nationalmannschaft
und wir wollen sie unterstützen dort hinzugelangen, indem
wir ihnen zeigen, was sie dafür leisten müssen.“
Sportlicher Inhalt des Lehrgangs
Kamenik: „Die Athletinnen hatten einen straffen Zeitplan.
Neben zwei Eiseinheiten pro Tag wurden noch Athletiktests
sowie Athletikeinheiten durchgeführt. Zudem wurde Off-Ice
auch torhüterspezifisch gearbeitet mit Einheiten zur Hand-
Augen-Koordination und für die Beweglichkeit. Am Abend
stand dann zusätzlich noch Videoanalyse des Eistrainings auf
dem Programm. Außerdem gibt es natürlich ein ausführliches
Feedback an die Torhüterinnen selbst, und wenn vorhanden
sogar mit dem Torwarttrainer im Verein, um einen guten
Austausch über die Anforderungen zu schaffen. Speziell der
Bereich Athletik wurde intensiv besprochen und bearbeitet.
Im Bereich der A-Nationalmannschaft hat man gesehen, dass
dieser Bereich die größte Baustelle ist. Die Athletik hat sich
nicht nur bei Feldspielern verändert. Das Spiel ist schneller
geworden und die Anforderungen sind höher als noch vor
einigen Jahren. Auch im Speziellen auf der Position der
Torhüter.“
Unterschied von einem Goalie-Camp zu einem
normalen Lehrgang
Kamenik: „Es ist eine andere Arbeit als bei einem Lehrgang mit
Feldspielern. Dort hat man nur zwei oder drei Torhüter, aber
man hat auch weniger Zeit, spezifisch zu arbeiten. Bei diesem
Lehrgang mit drei Torwarttrainern für neun Torhüter konnte
man sehr intensiv arbeiten und den Goalies viel Input mit auf
den Weg geben. Wichtig waren auch die Theorieeinheiten
jeden Abend, in denen man sich nochmal abseits des Eises
austauschen konnte.“
Fazit des Lehrgangs
Busch: „Die jungen Torhüterinnen hatten die Chance, die
Anforderungen der einzelnen Trainer mitzubekommen.
Anhand derer konnte ihnen ein Eindruck vermittelt werden,
worauf es ankommt, um Nationaltorhüterin zu werden. Es
war eine gute Bestandsaufnahme zum Beginn der Saison.
Nun wird es spannend sein zu sehen, wie diese jungen
Torhüterinnen sich entwickeln und das umsetzen, was ihnen
mit auf den Weg gegeben wurde.“
Beim Lehrgang dabei waren:
Chiara Schultes (1.EV Weiden), Theresa Brunner
(Deggendorfer SC), Anna Schiffer (Krefelder EV 81),
Mirja Kaschytza (Kölner EC), Sara Magdalena Brammen
(Iserlohner EC), Mia Kettner (EC Bad Tölz), Caroline
Schramm (VER Selb), Phoebe Reichert (Löwen Frankfurt),
Miriam Siebert (Starbulls Rosenheim)
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