„Jedes Spiel ist ganz, ganz wichtig“
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Eishockey ist zurück, die Nationalmannschaft ist
zurück. Obwohl unter ganz anderen
Voraussetzungen als
gewohnt, verspricht
der Deutschland Cup 2020 tollen Sport.
Die Auswahl von Bundestrainer Toni Söderholm wird
vom 5. bis 8. November in der Krefelder Yayla Arena
auf den kommenden WM-Gastgeber Lettland und eine
DEB-Perspektivauswahl des Top Teams Peking treffen.
„Der Deutschland Cup bedeutet viel, jedes Spiel ist ganz,
ganz wichtig, um überhaupt die Sportart zum Leben zu
bringen“, sagt der Berliner Marcel Noebels, der in Krefeld
mit Eishockey begann. Statt im gewohnten Vier-Nationen-
Modus wird das Heimturnier des Deutschen Eishockey-
Bundes e.V. diesmal im Dreierformat ausgetragen. Vier
statt sechs Spiele, aber dafür an jedem Tag Action auf dem
Eis, die Magenta Sport und Sport1 in die Wohnzimmer der
Fans transportieren werden.
„Ich denke, wir haben das Beste aus der Situation
gemacht. Dafür mein Dank an alle Beteiligten.
Besonders in diesen schwierigen Zeiten ist es für
unseren Sport und die Nationalmannschaften
eminent wichtig, sich unter internationalen
Wettkampfbedingungen zu präsentieren und zu
messen“, sagt DEB-Präsident Franz Reindl. Vieles wurde
beim DEB in Bewegung gesetzt, um die Austragung zu
ermöglichen. „Es wird eine herausfordernde Zeit für
alle Beteiligten werden, aber ich freue mich riesig auf
Eishockey live“, betont Reindl.
Zunächst spielen die drei Teams im Modus „Jeder-gegen-
Jeden“, danach werden sich die beiden punktbesten
Mannschaften am Sonntag in einem Finalspiel duellieren.
„In Lettland hat unsere Nationalmannschat ein Team auf
Augenhöhe als Gegner, aber unsere jungen Top-Talente
werden es beiden Teams sicher nicht leichtmachen, ins
erstmals ausgetragene Finale zu kommen. Es wird eine
herausfordernde Zeit für alle Beteiligten werden, aber ich
freue mich riesig auf Eishockey live“, sagt Reindl.
Auch das deutsche Aufgebot trägt zu dieser Vorfreude
bei. Bundestrainer Toni Söderholm, der erkrankt nicht in
Krefeld sein kann und im Trainerteam von Steffen Ziesche
und Thomas Popiesch vertreten wird, hat einen Mix aus
Routine und jugendlichem Drang ausgewählt. Zahlreiche
erfahrene Nationalspieler gehören ebenso zum Team wie
eine Reihe aufstrebender Profis. Das Top Team Peking ist
auch mit Blick auf die U20-WM in Edmonton/Kanada am
Ende des Jahres zusammengestellt.
So soll Spielern der U20-Mannschaft
eine Bewährungsmöglichkeit und
die Gelegenheit zu einem Härtetest
unter Wettkampfbedingungen
gegeben werden. Außerdem
verstärken Perspektivspieler der
Nationalmannschaft den Kader.
„Dass wir jetzt die Möglichkeit haben,
zwei wettbewerbsfähige Teams zu
stellen, ist auch ein Zeichen an Europa, dass im deutschen
Eishockey viel Gutes passiert ist“, sagte Söderholm mit Blick
auf das Turnier.
Aufgrund der Situation in der Corona-Pandemie ist die
Veranstaltung nur ohne Publikum genehmigt, sportlich
gewinnt das Turnier in der derzeitigen Situation noch
einmal an Bedeutung - nicht nur als Standortbestimmung,
sondern auch als wichtige Wettkampfprüfung im Hinblick
auf die WM 2021 und die Olympischen Spiele 2022. Alle
Teams sind in dieser speziellen Situation mehr oder weniger
von der Außenwelt isoliert und bleiben in einer
Art Teamblase. Zwischen Hotel
und Arena wird
für den Trainings-
und Spielbetrieb gependelt. Alle
Aktiven und Teammitglieder der Mannschaften
werden im Rahmen des Turniers zudem umfangreich
getestet. „Die Freude ist sehr groß, die Jungs nach der
ungewöhnlich langen Pause mal wieder zu sehen“, sagt der
Münchner Yannic Seidenberg trotz der Einschränkungen.