DAS DEB-MAGAZIN
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Wie waren deine Eindrücke
bei eines der größten
Sportevents wie Olympia vor
Ort mit dabei zu sein?
Sabrina: Für mich war die erste
Olympia-Teilnahme wirklich
Wahnsinn, weil ich vorher
noch nie dabei war. Allein die
Einkleidung in München. Als es
hieß wir werden eingekleidet, sind
wir gefühlt mit einem
Einkaufwagen hin und haben den
vollgemacht und mussten dafür
natürlich nichts zahlen. Da waren
wirklich sehr schöne Klamotten
dabei. Die Stimmung war
überwältigend und es haben sich
einfach alle gefreut gemeinsam
zu den Olympischen Spielen zu
fahren. Natürlich kannte ich schon
ein zwei Spieler*innen und es
war auch schön jemanden aus
dem eigenen Heimatverein mit
dabei zu haben. Auch der Alltag
im Olympischen Dorf war toll,
einfach die Möglichkeit andere
Sportarten vor Ort mitzuverfolgen
war wirklich sehr interessant.
Wir haben zum ersten Mal
Athlet*innen gesehen, die wir
sonst nur aus dem Fernsehen
kannten. Für mich war es ein
bewegender Moment, als ich
in Salt Lake City Wayne Gretzky
treffen konnte. Ich denke für
eine*n Eishockeyspieler*in
ist es das Schönste solch ein
Ausnahme-Talent zu sehen.
Damals gab es ja noch nicht wie
heute die Möglichkeit mit dem
Handy ganz schnell ein Foto zu
machen. Wir hatten zu dieser Zeit
lediglich solche alten Kameras.
Nachdem ich damit mein Foto mit
Wayne Gretzky gemacht habe,
wurde der Film von mir sofort
aus der Kamera genommen und
sicher verstaut, damit der auch
gar nicht kaputtgeht. Das Foto
habe ich mir auch eingerahmt
und es hängt bis heute bei mir
zuhause.
Verfolgst du die Spiele der
Frauen-Nationalmannschaft
und stehst du noch mit
einigen Mädels aus der
Mannschaft von Frauen-
Bundestrainer Thomas
Schädler in Kontakt?
Sabrina: Natürlich kenne ich
noch Julia Zorn oder auch
Jennifer Harss. Da verfolge ich
schon noch, was die Mädels
alles leisten. Jenny Harss spielt
natürlich bei den Herren in
der Bayernliga und ich freue
mich immer, wenn sie mit der
Mannschaft in Geretsried ist und
wir uns mal wiedersehen. Ich
bin selbst Trainerin bei unserer
U9 in Geretsried und freue mich
durchaus sehr, wenn auch
Mädels bei uns im Team sind. Ich
versuche sie natürlich auch noch
einmal extra zu fördern, damit
sie auch weiterkommen und
nicht zurückfallen. Mir ist es auch
wichtig, bei uns im Verein etwas
zu bewegen.
Wie nimmst du das
Fraueneishockey heute
war? Hat sich aus deiner
Sicht etwas verändert zu der
Zeit als du noch aktiv in der
Nationalmannschaft warst?
Sabrina: Das ist durchaus eine
schwierige, aber berechtige
Frage. Ich denke schon, dass
sich einiges verändert hat. Es
ist heute schon mehr über das
Frauen-Eishockey zu hören als
früher, doch es steht immer noch
hinter dem Herren-Eishockey.
Das ist ähnlich wie im Fußball.
Aber das ist für mich auch
schwer einschätzbar. Zu meiner
Zeit kannte man Frauen-
Eishockey wirklich gar nicht. Ich
würde mir auf jeden Fall schon
wünschen, dass in Zukunft noch
mehr kommt, Frauen-Eishockey
verstärkt gefördert und darauf
natürlich auch aufmerksam
gemacht wird.
Interview mit Sabrina Kruck