DAS DEB-MAGAZIN
Das war einfach ein perfekter
Studentenjob für mich. Ich
konnte auf dem Eis stehen, da,
wo ich besonders gerne bin und
hab auch noch ein bisschen was
verdient.“
Jetzt ist er also wieder ganz
zu Hause und arbeitet für eine
Transaktionsbank. Seit 2019 war
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Hauptschiedsrichter Kilian Hinterdobler
er Hauptschiedsrichter in
der PENNY DEL. Er pfi ff auf der
ganz großen Bühne. In Köln
oder Berlin vor über 10.000
Zuschauern, aber auch in kleinen
Hallen, zum Beispiel in der DEL2,
wo nur 2000 kamen.„Es ist fast in
den großen Arenen einfacher, als
bei einem Nachwuchsspiel. Die
Geräuschkulisse ist da ja immer
vorhanden und man ist, ähnlich
wie die Spieler, sehr konzentriert
auf seine Aufgabe. Wenn die
Eltern aber in einer kleinen
Eishalle am Sonntagmorgen laut
werden, da versteht man jedes
einzelne Wort.“
Zurück zur Transplantation.
Kilians Mutter Brigitte hatte da
nämlich so eine Vorahnung.
Schon weit vor dem Tag, als er
sie anrufen und um Hilfe bitten
musste, hatte sie beschlossen,
dass, wenn es sein muss, sie
eine ihrer gesunden Nieren
ihrem Sohn spenden wollen
würde. “Ich bin meiner Mama da
unendlich dankbar. Ihr geht es
soweit auch schon wieder ganz
gut. Es war ein großes Glück,
dass ihr Organ von den Werten
her zu mir passte. Andere
Patient*innen warten mehrere
Jahre auf eine neue Niere.”
Kilian Hinterdobler liebt das
Eishockey und auch die
Schiedsrichterei. Vielleicht ist
auch das ein Grund, warum
er bereits dreieinhalb Monate
nach der niederschmetternden
Diagnose schon wieder wirkt,
als ob er nächste Woche ein
Spiel leiten könnte. Davon ist
er freilich noch ein gutes Stück
weit entfernt. Aber er bleibt
optimistisch und beschreibt sich
ohnehin als positiven Menschen.
Der Plan für die nächsten Monate
sieht so aus: „Jetzt geht‘s erst
einmal in die Reha. Ich mache
mir keinen Druck, wann ich
wieder auf dem Eis stehen will.
Ich möchte gesund werden und
wenn alles gut geht und ich noch
am Ende der Saison vielleicht ein
Nachwuchsspiel pfeifen kann,
wäre das super. Wenn das aber
erst in der nächsten klappt, ist
das auch in Ordnung.“