
DAS DEB-MAGAZIN
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DEB-Sportdirektor Christian Künast
im Interview: „Zuschauer in den
Stadien sind für uns alle das Salz in
der Suppe“
Gestern Hamburg, heute
München, morgen Düsseldorf:
DEB-Sportdirektor Christian
Künast ist viel unterwegs. Im
Interview spricht er über die
Faszination Olympia und die
beiden großen Eishockey-
Heimereignisse im November.
Christian, wie geht’s dir?
Wie ist die Lage beim
DEB kurz vor den beiden
Heim-Großereignissen im
November?
Christian Künast: Wir sind
mitten in einer Super-Saison
mit sehr vielen Events und
Großereignissen. Es ist viel Arbeit,
unsere Mitarbeiter haben viel
zu tun, langweilig wird es uns so
schnell nicht. Mir geht’s aber sehr
gut dabei. Mir macht meine Arbeit
enorm viel Spaß und dann kann
ich Belastungen auch einfacher
wegstecken.
Unter dem Motto „Gemeinsam
nach Peking“ gibt es im
November die Frauen-
Olympia-Qualifi kation in
Füssen und den Deutschland
Cup 2021 in Krefeld. Wie
blickst du auf die beiden
Ereignisse daheim?
Bei den Herren ist es einfach: Der
Deutschland Cup 2021 ist für uns
ein sehr wichtiges Turnier und die
einzige Vorbereitung, die die
Mannschaft und Toni Söderholm
haben. Für unseren Bundestrainer
ist es eine gute Möglichkeit,
Spieler für die Olympischen
Spiele in Peking zu sichten und zu
testen. Toni
wird manchen Spielern sicher
auch eine Pause gönnen, bei
denen er weiß, dass sie relativ
sicher sind für Peking.
Die Olympia-Qualifi kation
der Frauen ist unbestritten
das wichtigste Turnier in den
vergangenen sechs, sieben
Jahren. Das Frauen-Eishockey
erfährt jetzt schon eine hohe
Aufmerksamkeit – und wenn
wir uns für Olympia qualifi zieren,
dann wird das dem Eishockey
weiter Auftrieb geben. Die
Olympia-Qualifi kation hat für
mich persönlich und für den
ganzen DEB einen sehr hohen
Stellenwert.
Wie schätzt du die Aufgabe für
die Frauen ein?
Eine Qualifi kation ist immer eine
besondere Situation, bei der auch
ein gewisser Druck dazukommt.
Ich bin überzeugt davon, dass die
Mannschaft sehr gut vorbereitet
ist. Aber wie heißt es so schön:
Am Ende zählt das, was auf dem
Eis passiert und ich bin überzeugt,
dass unser Team die Aufgaben
sehr gut lösen wird.
Ist es ein Vorteil, dass die
Frauen daheim in Füssen
spielen?
Klar, es ist ein vertrautes Umfeld,
das unsere Spielerinnen kennen.
Wenn dann noch Zuschauer im
Stadion sind, wird das den nötigen
zusätzlichen Push liefern.
Zuschauer sind das
Stichwort – wie groß ist der
Unterschied, den ein volles
Stadion macht?
Zuschauer im Stadion motivieren
die Sportler, sie bringen eine gute
Stimmung ins Stadion und eine
besondere Atmosphäre. Ich
glaube, das ist in jedem Sport
das Salz in der Suppe, vor Fans
zu spielen. Wir – und auch
andere Sportarten – merken
schon, dass die Zuschauer
noch zurückhaltend sind. Denn
Corona ist noch da und manche
warten dann doch noch etwas ab.
Aber wir freuen uns über jeden
einzelnen Zuschauer im Stadion
– denn mit Zuschauern ist es
deutlich besser als ohne.
Welche Vorkehrungen trefft
ihr für die beiden Heim-
Events?
Wir halten uns an die gesetzlichen
Regelungen und haben zusätzlich
eigene Hygienekonzepte.
Die Hygieneregeln bei der
Olympia-Qualifi kation gibt der
internationale Verband vor. Für
den Deutschland Cup haben
wir gemeinsam mit unseren
Verbandsärzten ein eigenes
Hygienekonzept erarbeitet.
Natürlich ist es auch wichtig,
die Austragungsorte und die
Stadionbetreiber ins Boot zu
holen. Ein gewisses Restrisiko
bleibt – aber wir sind sehr gut
vorbereitet.