DAS DEB-MAGAZIN
In den Stadien gilt die
3G-Regel, oder?
Ja, 3G – genesen, geimpft,
getestet (Schnelltest oder
PCR-Test). Und dann setzen
wir zur Sicherheit auch auf die
Maskenpfl icht innerhalb der
Hallen.
Corona spielt auch eine
zentrale Rolle in der
Vorbereitung auf die
Olympischen Spiele. Wie ist
die Herangehensweise des
DEB?
Wir befürworten ganz klar
eine Impfung. Das haben
wir auch mit Betreuern und
Athleten klar kommuniziert und
schriftlich festgehalten. Unsere
Verbandsärzte leisten auch eine
sehr gute Aufklärungsarbeit.
Mit Blick auf Peking geht es
fast nicht anders, denn die
Vorgaben der chinesischen
Regierung sind streng: Wer
nicht geimpft ist, muss 21 Tage
in Quarantäne vor dem Start
der Olympischen Spiele. Das ist
für eine Mannschaftssportart
nicht praktikabel. Wir sind für die
Impfung, aber wir respektieren
auch andere Meinungen.
Wenn jemand sagt, er oder
sie lässt sich nicht impfen,
dann akzeptieren wir das. Das
Wichtigste ist meiner Meinung
nach ein offener und ehrlicher
Austausch.
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Interview mit DEB-Sportdirektor Christian Künast
Die eng getakteten Kalender in
den Ligen, die ohnehin schon
wenige Zeit für die Olympia-
Vorbereitung – 21 Tage
Quarantäne sind da kaum
unterzukriegen, oder?
Nein, das ist nicht möglich. Das
haben wir auch transparent
kommuniziert. Der zeitliche
Faktor ist schon schwierig,
aber 21 Tage Trainingspause
vor einem Großereignis, das ist
auch sportlich nicht möglich. Wir
respektieren die Entscheidungen
unserer Athleten – aber bei
Olympia gibt es klare Vorgaben.
Wie laufen die Olympia-
Vorbereitungen unabhängig
der Corona-Maßnahmen?
Olympia ist seit dem Sommer
sehr, sehr präsent. Unsere
Mitarbeiter kümmern sich um
sehr viele Aufgaben: Logistik,
Flugbuchung, gerade ist das
Gepäck ein brisantes Thema –
denn das schicken wir schon
vorher alles nach Peking.
Außerdem kommen gerade die
sogenannten Playbooks aus
Peking, in denen Regeln defi niert
sind. Zu allen Entwicklungen
rund um Olympia sind wir in
engem Austausch mit dem
DOSB.
Du warst beim Silber-Erfolg
der deutschen Eishockey-
Herren-Nationalmannschaft
2018 dabei. Was ist von der
Faszination geblieben?
In meinem Homeoffi ce hängt
die Silbermedaille, die ich fast
jeden Tag sehe. Es ist knapp
vier Jahre her und immer noch
unglaublich. Aber jetzt haben
wir eine neue Mannschaft,
neue Herausforderungen, neue
Olympische Spiele. Jetzt geht‘s
nach vorne – und da müssen
wir gemeinsam anpacken und
schauen, dass wir die Olympia-
Bühne wieder ordentlich für uns
nutzen und die Menschen für das
Eishockey begeistern.
Du warst als Spieler und als
Trainer bei Olympia. Kannst
du versuchen, die Faszination
Olympia zu beschreiben?
Das Flair ist einzigartig und kaum
zu beschreiben. Nehmen wir
als Beispiel die Mensa: Es ist ein
Komplex, in dem alle essen. Da
spürt man schon die besondere
Stimmung, vor oder nach den
Wettkämpfen. Holt ein Sportler
aus Deutschland eine Medaille,
freuen sich die anderen mit. Es
ist ein unglaubliches Miteinander,
man wohnt im selben Haus,
man trifft andere Nationen im
olympischen Dorf. Es ist wie eine
Familie. Das ist jetzt vielleicht eine
Floskel, aber die bringt es auf den
Punkt.