
DAS DEB-MAGAZIN
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Hauptschiedsrichter Kilian
Hinterdobler: Optimistisch zurück
aufs Eis
Nationalmannschaftsstürmer
Leo Pföderl kann sich ganz genau
an ihn erinnern. „Der Kilian,
das war früher unser Topstar.
So mit 10 hat er uns zu den
Siegen geschossen“, erzählt der
Silberheld von den Olympischen
Spielen 2018. Er spricht dabei
über ein Nachwuchsteam
vom SC Reichersbeuern. In
der kleinen oberbayerischen
Gemeinde, östlich aber in
direkter Nachbarschaft von
Bad Tölz, begann Pföderl
genauso mit dem Eishockey,
wie Kilian Hinterdobler. Ein hoch
aufgeschossener, 28 Jahre
junger Mann, dessen Namen
deutsche Eishockeyfans vor
allem mit dem schwarz-weiß
gestreiften Schiedsrichter-
Trikot in Verbindung bringen.
Hinterdobler hat seit dem Juni
2021 bewegende Tage und
Wochen erlebt. Aus diesem
Grund erzählen wir an dieser
Stelle seine Geschichte.
„Als ich 18 war, wurde bei
mir festgestellt, dass ich eine
Schrumpfniere habe und eine,
die normal arbeitet. Das hat bis
Juni dieses Jahres dann auch
gut geklappt. Die Niere arbeitete
für zwei, ich wurde regelmäßig
untersucht, war kerngesund,
trieb viel Sport und fühlte mich
auch sonst pudelwohl. Dann aber
ging ich ins Krankenhaus und
bekam plötzlich diese Diagnose:
Nierenversagen. Mit
Medikamenten sei das nicht
mehr in den Griff zu bekommen.
Also ging es erstmal um Dialyse
und das Ziel war eine sehr
schnelle Transplantation“, erzählt
Hinterdobler.
Das war ein Schock für den, bei
dem zuletzt alles wie geschmiert
lief. Als Spätentwickler waren
seine
Chancen, tatsächlich
Eishockeyprofi zu werden
gering. Er wechselte schon mit
16 an den Wochenenden öfter
das Trikot. Erwarb sich erste
Meriten als Schiedsrichter
im Nachwuchs. Nach der
Schule ging er für eine Bank-
Ausbildung nach Nordrhein-
Westfalen. Später holte er sein
Abitur nach und studierte dann
Betriebswirtschaftslehre in
München. „Nebenbei war ich
lange als Linienrichter tätig.