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KURZPORTRAIT DER KOMMENDEN GEGNER
Als allererster der 16 WM-Teilnehmer eröff neten die
Tschechen bereits am 30. März – also knapp zwei Monate
vor dem Turnier-Auftakt – mit einem Trainingscamp in
Prag ihre Vorbereitung. Nationalcoach Filip Pesan, der
die Mitteleuropäer seit dieser Saison betreut, war erst
kurz zuvor von einer Corona-Erkrankung genesen. Der
43-Jährige, der sich als Meistertrainer der Bili Tygri Liberec
einen Namen machte, musste zwischenzeitlich sogar ins
Krankenhaus.
Beim Verband ist Pesan von namhaften Ex-Profi s
umgeben: Seine Assistenten Jaroslav Spacek (47) und
Martin Straka (48) sowie General Manager Petr Nedved
(49) haben allesamt knapp oder sogar mehr als 1.000
NHL-Einsätze und im Falle von Spacek sowie Straka auch
mehrere Goldmedaillen auf internationalem Niveau in
ihren Lebensläufen stehen. Mittlerweile wartet Tschechien
allerdings bereits seit 2012 und damit fast zehn Jahre auf
eine WM-Medaille.
In der Vorbereitung auf die bevorstehende
Weltmeisterschaft besteht das tschechische Aufgebot bis
dato primär aus Akteuren aus der heimischen Extraliga
sowie der multinationalen KHL. Zu den prominentesten
Spielern gehören dabei mit den Verteidigern Michal
Jordan (Amur Khabarovsk) und Andrej Sustr (Kunlun Red
Star) sowie Flügelstürmer Lukas Radil (Spartak Moskau)
drei Profi s mit NHL-Vergangenheit.
Sportlich bedeutet die bevorstehende Weltmeisterschaft
für die belarussische Mannschaft die Rückkehr in die Top-
Division, nachdem beim Division-IA-Turnier 2019 mit zehn
Punkten aus fünf Begegnungen der direkte Wiederaufstieg
gelang. Zum Auftakt der diesjährigen WM-Vorbereitung
bezwang Belarus die Teams aus Österreich (5:1) sowie
Ungarn (3:2), bevor zwei Niederlagen gegen Russland
(3:6 und 0:2) folgten. Im Kader standen dabei mit dem
ehemaligen Hamburger DEL-Goalie Danny Taylor (34)
oder den Angreifern Francis Paré (33) und Shane Prince
(28) auch mehrere eingebürgerte Akteure vom KHL-Club
Dinamo Minsk.
In kurioser Manier gelang Italien 2019 in der Slowakei der
Verbleib in der Top-Division. Die Azzurri holten in ihren
ersten sechs Partien keinen einzigen Punkt, erzielten
dabei lediglich ein mickriges Törchen, gewannen den alles
entscheidenden Showdown um den Klassenerhalt gegen
Österreich dann allerdings mit 4:3 nach Penalty-Schießen
– trotz einer Torschussbilanz von 23:41. Es war das erste
Mal seit dem Jahr 2007, dass die Italiener bei einer
A-Weltmeisterschaft den Abstieg vermeiden konnten.
Um Abstiegsgefahr muss sich das Blue Team diesmal
keine Gedanken machen, da die Division-IA-WM
in Slowenien aufgrund der Coronavirus-Pandemie
abgesagt wurde und dementsprechend keine Nation
die A-Gruppe verlassen muss. Ziele haben die Italiener
nichtsdestotrotz: „Diese Weltmeisterschaft muss uns
dienen, um als Gruppe zu wachsen – vielleicht, indem wir
ein paar junge Leute einbeziehen – und um uns besser
auf die Olympiaqualifi kation Ende August vorzubereiten“,
erläutert Andreas Bernard. Der 30-jährige Goalie, der
232 Einsätze in der fi nnischen Liiga vorweisen kann und
vor zwei Jahren Teil des Mannheimer Meisterkaders war,
gehört zu den namhaftesten italienischen Spielern.
Das norwegische Nationalteam bereitet sich seit
dem 23. April nicht in der Heimat, sondern in der
dänischen Hauptstadt Kopenhagen auf die diesjährige
A-Weltmeisterschaft vor. Grund hierfür sind die
norwegischen Corona-Beschränkungen. Aufgrund der
Pandemie wurde in der heimischen Fjordkraftligaen auch
seit Anfang Januar (!) nicht mehr gespielt, weshalb
TSCHECHIEN
BELARUS
ITALIEN
NORWEGEN
WM-VORBEREITUNG
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WM-GEGNER
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