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erhebliche Teile des ersten Vorbereitungskaders ohne
große Wettkampfpraxis sind.
Umso wichtiger dürfte daher in diesem Jahr die Rolle der
norwegischen Auslandslegionäre sein. Zum Auftakt der
WM-Vorbereitung gehörten dabei mit den Verteidigern
Christian Bull (Krefeld Pinguine) und Stefan Espeland
(Eisbären Berlin; wechselte Mitte Februar nach Salzburg)
auch zwei Akteure, die in der laufenden Saison in der
PENNY DEL unter Vertrag standen, zum Aufgebot.
Hinzustoßen sollen darüber hinaus auch noch die Olimb-
Brüder Ken André (Düsseldorfer EG) und Mathis (Grizzlys
Wolfsburg).
Mit der Zahl Fünf lässt sich die jüngste kanadische WM-Historie
schnell zusammenfassen. Denn nachdem die
Ahornblätter zwischen 2010 und 2014 fünfmal in Folge
bereits im Viertelfinale gescheitert waren, erreichte
Kanada bei den vergangenen fünf Turnieren stets
mindestens die Vorschlussrunde. Der bis dato letzte
kanadische Titelgewinn liegt mittlerweile allerdings auch
schon wieder fünf Jahre zurück. 2017 (1:2 nach Penalty-
Schießen gegen Schweden) sowie 2019 (1:3 gegen
Finnland) verlor der 26-malige Weltmeister jeweils das
Endspiel, und 2018 reichte es nach einer 1:4-Niederlage
im Bronzeduell gegen die USA nicht einmal für eine
Medaille.
Da die NHL-Hauptrunde in diesem Jahr für manche Teams
erst am 19. Mai und damit praktisch unmittelbar vor
dem WM-Auftakt zwei Tage später endet, lässt sich kaum
prognostizieren, wie das kanadische Aufgebot aussehen
wird. Zusammengestellt wird dieses jedoch in jedem
Fall von einem großen Namen des Welteishockeys. Als
General Manager der Ahornblätter fungiert nämlich der
langjährige NHL-Spitzengoalie und jeweils zweimalige
Olympiasieger und Weltmeister Roberto Luongo (42).
Die Kasachen sind neben Belarus der zweite „verspätete“
steiger, der sich bei der Division-IA-WM 2019 durchsetzte.
Damals gewann Kasachstan vor heimischer Kulisse in
Nur-Sultan alle fünf Partien und gab lediglich beim 3:2
nach Verlängerung gegen die Belarussen einen Punkt
gab. Zuvor waren die Kasachen, zwischen 2009 und
2016 der Inbegriff einer Fahrstuhlmannschaft, zweimal
in Folge als Tabellendritter um Haaresbreite am Aufstieg
vorbeigeschrammt.
Ähnlich wie Belarus setzt auch Kasachstan immer wieder
auf eingebürgerte Spieler mit KHL-Erfahrung – darunter
mit Darren Dietz (27) einer der seit Jahren konstant
punktbesten Defender der Liga sowie mit Verteidiger
Jesse Blacker (30) ein ehemaliger Nürnberger DEL-Profi.
Beide standen auch in der laufenden Saison 2020/21 beim
kasachischen KHL-Club Barys Nur-Sultan unter Vertrag.
Dass der 16. der Weltrangliste nicht zu unterschätzen ist,
demonstrieren die Resultate der Länderspielmaßnahme
im Februar, als die Kasachen gegen Belarus (5:2) sowie
eine russische B-Auswahl (2:1) jeweils Siege nach 60
Minuten einfuhren.
Als amtierender Titelträger geht Finnland in die
diesjährige Weltmeisterschaft. Dabei gehört die
Goldmedaille der Leijonat beim Turnier 2019 zu den
größten Überraschungen der jüngeren WM-Historie.
Die Finnen waren in der Slowakei ohne einen einzigen
etablierten NHL-Star angetreten und schalteten als
geschlossenes und kampfstarkes Kollektiv auf dem Weg
zum Titelgewinn in der K.-o.-Phase gleich drei auf dem
Papier deutlich stärker besetzte Gegner aus – Schweden
(5:4 nach Verlängerung) im Viertelfinale, Russland (1:0) in
der Vorschlussrunde sowie Kanada (3:1) im Endspiel.
Die laufende Länderspiel-Saison lief für Finnland indes
bis dato weniger erfolgreich, wurden im Rahmen
der Euro Hockey Tour doch sechs von neun Partien
verloren und lediglich acht Punkte eingefahren. Dies
bedeutet den letzten Platz im Viererwettbewerb mit
Russland, Schweden, Tschechien. Abgeschlossen wird
die Turnierserie vom 12. bis zum 15. Mai in Prag. Von
dort reisen die Finnen dann – wie auch die drei übrigen
Teilnehmer – direkt zur Weltmeisterschaft nach Riga.
KANADA
KASACHSTAN
FINNLAND
WM-GEGNER
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