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Nationalmannschaft auf dem Weg zur
WM: Im Hier und Jetzt bleiben
Am Horizont zeichnet sich die IIHF-Weltmeisterschaft in Riga als das große Ziel bereits ab, doch zunächst ist die
deutsche Eishockey-Nationalmannschaft noch auf das Hier und Jetzt konzentriert. „Das Wichtigste ist wie 2019 auch,
dass wir nicht viele Gedanken daran verschwenden, wo wir landen,
wie das am Ende aussieht“, sagt Bundestrainer Toni Söderholm – und
empfiehlt: „Einfach in der richtigen Zeitzone zu bleiben, ist für ein
WM-Turnier unglaublich wichtig.“
Also gehen der Finne und seine Mannschaft alles Schritt für Schritt,
Etappe für Etappe, ja Woche für Woche an. Aufbauarbeit, die mit den
Tagen rund um die beiden Duelle in der Slowakei begonnen hat,
mit Auftritten, die trotz der knappen Niederlagen (3:4 n.P., 1:2) gute
Perspektive zeigten, die erste Entwicklungen erkennen ließen. „Man
hat bei dem einen oder anderen noch die Unerfahrenheit auf dem
internationalen Level gemerkt, aber sie haben sich sehr gut verkauft.
Vor der Zukunft muss uns nicht bange sein“, schätzte Sportdirektor
Christian Künast ein.
Nun erhielt die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. vor den ersten Heimländerspielen gegen Tschechien
am heutigen Donnerstag (18 Uhr) und Samstag (13.30 Uhr) einen Zuwachs an Erfahrung mit routinierten Profis wie
Moritz Müller oder Korbinian Holzer, aber auch weitere junge Wilde so wie die beiden Münchner John Peterka und
Justin Schütz. Alle kommen sie in eine Atmosphäre, die sich über die letzten erfolgreichen Jahre hinweg auf einem sehr
positiven Niveau stabilisiert hat. „Es macht immer Spaß, in den Kreis der Nationalmannschaft zu kommen, man freut
sich doch sehr aufeinander“, sagt der Kölner Müller, der als Teil der Olympia-Silberhelden das herausragende Highlight
miterlebte.
Auch der 34-Jährige verweist darauf, dass es Geduld und konsistentes Arbeiten erfordert, sich bis zur WM auf das
geforderte internationale Niveau zu hieven. „Das Ganze ist ein Prozess bis hin zur WM“, sagt Müller, in dem sich das DEB-Team
stetig verbessern wolle, „bis wir dann unser Spiel gefunden haben, wenn wir zur WM anreisen.“ Söderholm betonte
eine gewisse Grundlagenarbeit, die gefragt sei, um das Level des eigenen Spielsystems nach und nach anzuheben.
Doch eines war dem 43-Jährigen von Anfang an wichtig: „Die Identität der Mannschaft muss sofort erkennbar sein.“
Es wird ab dem 21. Mai eine WM in Lettland wie keine zuvor. Die Pandemiebedingungen stellen alle Beteiligten vor
besondere Herausforderungen. Mehr als 1000 Coronatests werden im Laufe der Wochen bis zum Auftaktspiel gegen
Italien (15.15 Uhr/SPORT1) beim DEB-Team durchgeführt, alle Spieler und Betreuer bewegen sich in einem strengen
Hygienerahmen, um das Kontakt- und Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. „Wir unternehmen alles
in unserer Macht Stehende“, sagte Sportdirektor Künast, „um die Gesundheit aller Beteiligten mit größtmöglicher
Sicherheit zu schützen. Ein gewisses Restrisiko bleibt, dass wir gar nicht ausschließen können. Aber wichtig ist, dass wir
die Gewissheit haben, unserer Verantwortung gerecht geworden zu sein.“
Am 15. Mai fliegt der DEB-Tross in die lettische Hauptstadt, schon
die letzten Tage vor der Abreise laufen in Nürnberg unter den
Vorgaben des Weltverbandes ab – alles für dieses wichtige Ereignis,
dass die Fortschritte im deutschen Eishockey wieder international
sichtbar machen soll, nachdem die Titelkämpfe im Vorjahr in der
Schweiz ausgefallen waren. Neben den Duellen mit den Tschechen
sollen dafür auch die Begegnungen mit Belarus (7. und 8. Mai/
Nürnberg) die Grundlage schaffen. „Wir bereiten uns so vor, dass
wir am ersten Turniertag bereit sind und mit einem Sieg aus Spiel
eins gegen Italien herauskommen“, sagt Söderholm. Die Spieler
werden gewiss alles dafür investieren, was in ihnen steckt. „Es ist
eine Ehre, den Adler auf der Brust zu tragen“, sagt der Düsseldorfer
Daniel Fischbuch stellvertretend – und das soll schließlich jeder
Zuschauer auch erkennen, der die Spiele bei MagentaSport oder
SPORT1 verfolgt.