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DEB-Trainingstag gestartet, Punkte für Sterneprogramm
werden eingefroren, Kooperation mit „The Coaching Site“
Der Deutsche Eishockey-Bund e.V. treibt die Etablierung einer einheitlichen Philosophie
und Spielidentität auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiter voran, nimmt aber
zugleich auch auf die enormen Schwierigkeiten für viele Vereine große Rücksicht.
Nach der Einführung der Online-Rahmentrainingskonzeption (RTK) im Frühjahr wurde
in dieser Saison ein DEB-Trainingstag der Nachwuchsklassen U15 und U17 gestartet
– mit dem Ziel, in Bereichen wie Zweikampf und Spielaufbau zu den Top-Nationen
aufzuschließen.
Bei den Anforderungen für die Vereine im DEB-Sterneprogramm reagierte der
Eishockey-Spitzenverband auf die gegenwärtigen Umstände und hat die Punktevergabe
für die aktuelle Spielzeit eingefroren, da die Erfüllung verschiedener Kriterien nicht im
eigentlich vorgegebenen Maß zu leisten ist. Das bedeutet, dass die Nachwuchsvereine
die in der Saison 2019/2020 erreichten Sterne behalten. Voraussetzung dafür ist, dass alle Kriterien, die nicht durch die Pandemie beeinflusst sind, wie im
Vorjahr erfüllt werden. Sollte sich ein Klub trotz der Corona-Bedingungen gegenüber der letzten Saison verbessern, wird dies berücksichtigt.
Überdies hat der DEB für ein Jahr bis zum November 2021 eine Kooperation mit der Plattform „The Coaches Site“ (TCS) geschlossen, einem
nordamerikanischen Portal für die Weiter- und Fortbildung von Eishockey-Trainern. Teil der Vereinbarung sind 300 Zugänge zur Plattform für Trainer
in Deutschland, womit diese die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln und beispielsweise auch an den Erfahrungen von NHL-Headcoaches zu
partizipieren. Karl Schwarzenbrunner, Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung, war zudem Gast des Podcasts „Glass&Out“, der zum Portal „The
Coaching Site“ gehört.
DEB startet trainingswissenschaftliches Studienprojekt
Der Deutsche Eishockey-Bund e.V. hat in diesem Jahr das bislang größte DEB-Studienprojekt im Bereich Trainingswissenschaft gestartet. In Kooperation mit
der Goethe-Universität Frankfurt und mit Unterstützung des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BiSp) begann der DEB eine Untersuchung zum Thema
„Kognitiv-motorisches Interferenztraining zur Verbesserung von spielbezogenen Schnelligkeitsleistungen“. Ziel des Projektes ist eine signifikante Steigerung
der Handlungsschnelligkeit von Spielern*Innen in komplexen Spielsituationen – ein leistungsentscheidender Faktor.
Im Rahmen der Studie werden zunächst Bestandsaufnahme bei allen Eishockey-Nationalmannschaften vorgenommen, geschehen ist dies bereits bei
der Frauen-Nationalmannschaft. Hierzu werden sowohl auf dem Eis als auch abseits des Eises mehrfach verschiedenste Leistungstests absolviert. Die
Spieler*Innen werden dabei mit sehr komplexen Aufgaben konfrontiert, die bei hoher Bewegungsgeschwindigkeit schnelle Wahrnehmungs- und
Entscheidungsleistungen erfordern. Dabei werden Handlungen auf dem Eis auch mit kognitiven Zusatzaufgaben ausgeführt. Typischerweise entstehen
dabei sog. Doppelaufgabenkosten, was bedeutet, dass Spieler*innen mit Zusatzaufgaben motorisch langsamer werden.
Zwischen den Tests liegen verschiedene Trainingsinterventionen, die darauf ausgelegt sind, genau diese Kosten zu minimieren, also trotz der kognitiven
Zweitaufgabe die motorische Schnelligkeit hochzuhalten. Dieses Training findet sowohl als spezielles „Doppelaufgabentraining“ auf dem Eis und – zeitlich
versetzt – als kognitiv-motorisches Training mit einem eishockeyspezifischen Virtual-Reality-System statt. Beim Projekt wird zum einen mit einem
stationären Messsystem am Bundesstützpunkt in Füssen gearbeitet, zum anderen kommt auch ein mobiles System zum Einsatz, das etwa auch bei
verletzten Spielern*Innen eingesetzt werden kann. „Wir versprechen uns davon, dass Verletzte dadurch schneller in das Mannschaftstraining integriert
werden können, um letztlich auch schneller in den Wettkampf zurückzukehren“, sagt Karl Schwarzenbrunner, Bundestrainer für Wissenschaft und
Ausbildung.
Schwarzenbrunner, der das Projekt federführend mit Karen Zentgraf von der Goethe-Uni Frankfurt begleitet und die Idee mit ihr gemeinsam entwickelte,
führt weiter aus: „Wir wollen feststellen, ob wir mit gezielten Eingriffen so trainieren können, dass die Spieler bessere und schnellere Entscheidungen
treffen können. Das Studiendesign muss so sein, dass man wirklich erkennt, ob die Übungen etwas bringen. Wir gehen auch über die Spielparameter
und analysieren das. Unser Ziel ist eine Eishockey-nahe Spezifik mit klaren Aussagen zur Leistung, denn es basiert bei diesem Themengebiet sehr viel auf
Glauben, aber nur sehr wenig auf Gewissheit.“ Zentgraf ergänzt: „Wir wollen die Spieler*Innen dabei unterstützen, im Spiel mit höchster Geschwindigkeit
– sowohl motorisch als auch wahrnehmungs- und entscheidungsbezogen – zu agieren. Analysen haben gezeigt, dass dies heute und in Zukunft noch
mehr ein entscheidender leistungsrelevanter Faktor sein wird. Genau hier setzt das Projekt an: wir wollen Wissen schaffen, ob und durch welche Form des
Trainings handlungsschnelle Spieler*Innen entwickelt werden können.“
www.deb-rtk.de
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