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Blicken wir nach Übersee, zunächst in die AHL, wo es wahrscheinlich keine Playoff s geben wird, wie Lean Bergmann und Leon
Gawanke kürzlich gesagt haben. Was ist mit den vier AHL-Spielern – es kommen ja noch Dominik Bokk und Tom Kühnhackl
dazu.
Söderholm: „Der Spielplan dort kommt uns leider nicht entgegen. Dort wird bis 16. Mai gespielt, die WM beginnt am 21.
Nach heutigem Stand und geltenden Quarantänebestimmungen müssen wir damit rechnen, dass ein Spieler erst nach
sieben Tagen spielen darf. Da müssen wir überlegen, wie sinnvoll das ist, einen Spieler kommen zu lassen und in
welchem Zustand er nach dem Flug und der Isolation ist. Es sind in jedem Fall aber sehr interessante Spieler.“
Die beiden meinten, vielleicht könnten sie ihren Club früher verlassen, um zur Nationalmannschaft zu kommen.
Gibt es da Gespräche mit den Clubs?
Söderholm: „Als Spieler hat man da nicht viel Einfl uss. Das entscheiden Liga und Verein. Aber zu träumen
schadet ja nicht. Positiv ist auf jeden Fall, wenn ein Spieler sehr heiß auf die WM ist.“
Blicken wir in die NHL. Wie sieht es da aus?
Söderholm: „Die Situation in Vancouver mit den vielen Spielausfällen macht es nicht leicht. Erst hieß es,
dass die Hauptrunde am 8. Mai beendet ist, mittlerweile ist es durch den Corona-Ausbruch in Vancouver
der 19. Mai. Wir müssen uns darauf einstellen, dass es vielleicht eine WM ohne NHL-Spieler gibt, vielleicht
auch eine mit nur einigen NHL-Spielern.“
Mit Grubauer, Leon Draisaitl und auch schon Tim Stützle hat Deutschland in dieser Saison herausragende
Spieler.
Söderholm: „Auch Nico Sturm spielt eine sehr gute Saison in Minnesota. Und Marc Michaelis
hat in seinen Einsätzen ebenfalls ordentlich gespielt. Natürlich, Philipp und Leon sind
absolute Spitzenspieler in der NHL. Da müssen wir nicht reden.“
Können Sie in dieser Phase vor der WM eine Zielsetzung nennen?
Söderholm: „Die einfachste Antwort darauf ist: Wir wollen darauf aufbauen, wo wir aufgehört haben. Da es aber nun
schon zwei Jahre her ist, dass zuletzt eine WM gespielt wurde, müssen wir auch ein bisschen neu starten. Wir haben
seither nicht viele Spiele gehabt. Trotzdem blicke ich positiv nach vorne, weil die Spieler in der DEL eine sehr starke Saison
spielen. Wenn wir unsere endgültige Mannschaft am Ende der Vorbereitung zusammenhaben, werden wir uns ein Ziel
setzen und das wird ein hohes Ziel sein! Wir bereiten uns so vor, dass wir am ersten Turniertag bereit sind und mit einem
Sieg aus Spiel eins gegen Italien herauskommen. 24 Stunden später geht es dann schon gegen Norwegen.“